nd-aktuell.de / 24.09.1996 / Politik / Seite 18

Erstes Bürgerbüro in Hellersdorf

Bürgerbeauftragter weihte das »Amt« ein Von Ingeborg Dittmann

Berlins erster Bürgerbeauftragter ist Hellersdorfs Bezirksamtsdirektor Peter Carow (CDU). Und das seit dem 3. September Gestern nun eröffneten er und Bürgermeister Uwe Klett (PDS) das Bürgerbüro in der Hönower Straße 53, unweit des S-Bahnhofs Mahlsdorf.

Hier können sich die 23 000 Bürger des Siedlungsgebietes Mahlsdorf/Kaulsdorf nicht nur im persönlichen Gespräch, schriftlich und telefonisch beraten lassen, sondern auch Anträge stellen z.B. für Wohnberechtigungsscheine und Wohn-

geld oder Tagesbetreuung anmelden. Die Mitarbeiterinnen des Bürgerbüros, Renate Werner und Gabriele Kottwitz, helfen beim Ausfüllen der Anträge und leiten diese an die entsprechenden Ämter weiter Auch amtliche Beglaubigungen werden erteilt.

Im Info-Zentrum des Büros liegen über 400 verschiedene Broschüren aus. Künftig ist sogar die Bearbeitung von Sozialhilfeanträgen denkbar, vorausgesetzt, es gibt eine Vernetzung mit den bisher zuständigen Amtsbereichen.

Bei diesem »Angebot aus erster Hand« erspare sich der Bürger mehrere Anlaufstellen in verschiedenen Ämtern. Was in vielen Kommunen schon gang und gäbe

Ribbeck-Haus, Breite Straße 36, bis 10.11., Montag bis Freitag, 10 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag, 13 bis 18 Uhr

sei, halte endlich auch in Berliner Bezirken Einzug, sagte Bürgermeister Klett. Aufgrund traditioneller Berliner Verwaltungshierarchien sei dies bisher schwer zu realisieren gewesen. Weg von der reinen Bürgerberatung, hin zum modernen Dienstleistungsbüro - dies sei ein erster Schritt auf dem Wege zu einer bürgernahen Verwaltung im Zuge der Verwaltungsreform.

»Allein 20 000 ratsuchende Bürger frequentierten im vergangenen Jahr die Bürgerberatung«, berichtete Gabriele Kottwitz. Nun soll anhand der Bürgerbegehren bis Ende des Jahres eine Bedarfsanalyse erstellt werden, um das Aufgabenspektrum des Bürgerbüros durch eventuell weitere Verstärkung aus den Fachbereichen der Ämter zu erweitern, sagte der Bürgerbeauftragte Peter Carow Geplant sei ein weiteres Bürgerbüro in der Großsiedlung im künftigen Stadtteilzentrum.