Zum Gedenken an Rahel Varnhagen (ND vom 5. März)
Freude darüber, daß dieser für die Berliner Kulturgeschichte bemerkenswerten Frau nach über 200 Jahren endlich eine öffentliche Ehrung zuteil wird. Beschämend der geschilderte Zustand ihres Grabes. Zu Rahels Verehrern und engsten Freunden zählte Heinrich Heine, der im März 1821 nach Berlin kam und während seines zweijährigen Aufenthaltes häufiger Gast im zweiten Salon von Rahel und Karl August Varnhagen v Ense in der Französischen Straße war. Wie sehr Heine, dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr alle Welt, hoffentlich auch die Stadt Berlin, gedenkt, sich mit dieser auf seine weitere Entwicklung einflußreichen Berliner Bildungsstätte verbunden fühlte, geht aus einem Brief Heines vom 28. November 1827 aus München an Karl August Varnhagen hervor, als er vom Umzug des Ehepaares in die Mauerstraße 36 erfuhr und schrieb: »Ich
habe noch immer geglaubt, mein Vaterland sei Französische Straße Nr. 20.«
Erich Wulf, 12459 Berlin
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/651121.heine-haeufig-gast-bei-varnhagen.html