Einwohner von Mahlsdorf-Süd, die Leistungen vom Sozialamt beziehen, ein Anliegen an Wohnungs-, Schul- oder Bürgeramt vorbringen oder zur Bezirkskasse wollen, haben derzeit schlechte Kaften. Wer auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen ist, muß bis zu einer Stunde Fahrweg einplanen, ehe er im neuen Amtsgebäude in der Riesaer Straße anlangt. Wer im Rathaus in der Hellen Mitte zu tun hat, kann getrost noch ein paar Minuten mehr draufschlagen.
Grund ist die schlechte Anbindung der Siedlungsgebiete Mahlsdorf und Kaulsdorf an die Großsiedlung Hellersdorf. Abhilfe könnte die Verlängerung der von
Köpenick kommenden Tram 62 über den S-Bahnhof Mahlsdorf hüiaus bis zur R'iesaer Straße schaffen. Ein Projekt, das seit Jahren im Gespräch, doch nun erstmals auch in die bezirkliche Verkehrsplanung eingeflossen ist. Das im Auftrag des Bezirksamtes erstellte Konzept zur Gesamtverkehrsplanung gibt außerdem Auskunft über Verkehrsdichte, Unfallschwerpunkte, den Bedarf an Verkehrsampeln sowie Ausbau von Straßen, Gehund Radwegen. Auf einem durchgehenden Fahrradweg soll man künftig von Hönow bis nach Köpenick kommen.
Bis das Realität wird, werden allerdings noch einige Jahre vergehen. Im nächsten Jahr, so Werner Schmidt, Leiter des Tiefbauamtes, wird dje Strecke Hultschiner Damm bis Köpenick fertiggestellt. Eine Million Mark stehen dafür zur Ver-
fügung. Baustadtrat Bernd Mahlke (SPD): »Zu den kurzfristig umzusetzenden Maßnahmen gehört sowohl die Instandsetzung des sogenannten Galgens, über den der von der Bl kommende Verkehr nach Kaulsdorf-Nord fließt, als auch der Bau von Lichtsignalanlagen an ausgewiesenen Unfallschwerpunkten wie der Kreuzung Riesaer-/Louis-Lewin-Straße.«
Schwerpunkte, so Mahlke, seien die Erhöhung der Verkehrssicherheit insbesondere für Kinder und Menschen mit Behinderungen, die Reduzierung des Verkehrs in Wohngebieten sowie die Ausweitung von Tempo-30-Zonen. Das Konzept, das bis zum Jahr 2010 verwirklicht werden soll, berücksichtige Bevölkerungsverdichtung in den Siedlungsgebieten, den Bau neuer Schulen und Gewerbeansiedlungen.
In einem Bürgerforum am Montag abend wurde das Konzept vorgestellt. Im Rahmen einer Aktion zur Erhöhung der Verkehrssicherheit am 18. und 19 November im Spree-Center (Kaulsdorf-Nord) werden weitere Diskussionsrunden stattfinden. Dabei sind dann auch Polizei, Hellersdorfer Unternehmen, Vereine und die Jugendverkehrsschule.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/735955.radweg-von-hoenow-bis-koepenick.html