nd-aktuell.de / 08.04.2013 / Politik / Seite 7

NATO soll in Kunar zehn Kinder getötet haben

Sechs Pakt-Mitarbeiter Opfer der Taliban

Kandahar (Agenturen/nd). Lokale Vertreter in Afghanistan haben die NATO beschuldigt, bei einem Luftangriff am Samstag in der Provinz Kunar an der Grenze zu Pakistan mindestens zehn Kinder getötet zu haben. Die Allianz spricht von verletzten Frauen und Kindern und will den Vorfall untersuchen. Bei zwei Angriffen im Süden und im Osten Afghanistans sind am Sonnabend sechs NATO-Mitarbeiter getötet worden. Bei ihnen handelte es sich nach Angaben des Washingtoner Außenministeriums um fünf US-Bürger sowie einen Afghanen. Es war der tödlichste Tag für die internationale Afghanistan-Truppe ISAF seit neun Monaten.

Bei einem Anschlag in der Unruheprovinz Sabal im Süden Afghanistans starben drei US-Soldaten, eine für die NATO arbeitende US-Diplomatin, ein afghanischer Mitarbeiter des Militärbündnisses sowie mehrere afghanische Zivilisten.

US-Außenminister John Kerry sprach von einer »verachtenswerten Tat«. Die Getöteten seien auf dem Weg zu einer Schule in der Provinzhauptstadt Kalat gewesen, um dort Bücher zu verteilen. Zu dem Anschlag bekannten sich die radikalislamischen Taliban.

Der zweite Angriff ereignete sich nach Angaben der US-Armee im Osten des Landes. Dort hätten Aufständische am Sonnabend einen zivilen NATO-Mitarbeiter aus den USA getötet.