nd-aktuell.de / 22.05.2013 / Kultur / Seite 10

Klassiker des deutschen Films

(nd). In knapp 3000 Produktionen der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) spiegeln sich fast 50 Jahre Zeit- und Filmgeschichte: Studentenbewegung um 1968, die erste »Berliner Schule« der 1970er-Jahre mit Dokumentar- und Arbeiterfilmen, Filme von Frauen, Experimental- und Spielfilme und schließlich die zweite »Berliner Schule«, die weltweit als Wiedergeburt eines neuen deutschen Kinos von sich reden machte. Alle diese Filme werden in der Deutschen Kinemathek archiviert und, wo immer möglich, nicht-gewerblich verliehen.

Im Rahmen des von der Deutschen Klassenlotterie geförderten Projekts »Sicherung des Filmarchivs der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin« konnten in den vergangenen zwei Jahren einige herausragende und zeitgeschichtlich bedeutende Filme der dffb digitalisiert werden. Sie stehen nun in hochauflösender Qualität für Kinos, Wissenschaftler und filmkulturelle Vermittlung zur Verfügung. Aus diesem Anlass zeigt das Lichtblick-Kino vom 25. Mai bis 5. Juni 15 der digitalisierten dffb-Filme, die bezeichnend für die ästhetischen und politischen Strömungen der letzten vier Jahrzehnte sind und über die dffb hinaus wirksam waren.

Zu den älteren Werken gehört Wolfgang Petersens Abschlussfilm bei der dffb aus dem Jahr 1971, »Ich werde dich töten, Wolf«, der die Geschichte einer jungen Frau erzählt, die die Tötung ihres Freundes plant. Schwerpunkt des filmischen Schaffens junger Regisseure war in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder das deutsch-deutsche Thema. So warfen Lilly Grote und Irina Hoppe in ihrem Kurzfilm »BRDDR« einen verstörenden Blick auf das geteilte Berlin von 1981, Hannes Stöhr zeigte in »Berlin is in Germany« (2001) wiederum die Folgen der deutschen Vereinigung anhand eines Ostberliners (gespielt von Jörg Schüttauf), der den Mauerfall im Gefängnis erlebte und nach seiner Haftentlassung im Jahr 2000 auf ein vollständig verändertes Land stößt.

25. Mai bis 5. Juni, Lichtblick-Kino, Kastanienallee 77, 10435 Berlin, Tel.: (030) 44 05 81 79, www.lichtblick-kino.org[1]

Links:

  1. http://www.lichtblick-kino.org