nd-aktuell.de / 24.09.2013 / Unten links / Seite 1

Unten links

So schnell kann's gehen: Eben noch selbstgefällig an der Macht, nun plötzlich der Außenseiter, der Buhmann. Es war einmal eine politische Kraft, die war obenauf, im Zenit ihrer Glückseligkeit. Ihr fulminanter Wahlerfolg war für sie selbst etwas überraschend, aber gewählt ist gewählt - wenn auch unter Zuhilfenahme der ganz großen Populistenpauke. Die Partei richtete sich ein in der Macht, verteilte Posten und Pöstchen, hätschelte die eigene Klientel, sonnte sich eine Weile in ihrem Triumph und bemerkte zu spät, dass der Wind sich gedreht hatte. Dass immer mehr Menschen die Nase voll hatten. Und eines Tages war sie wieder weg vom Fenster. In Schimpf und Schande aus ihren schönen, wohl temperierten Regierungsbüros gejagt. Doch damit nicht genug: Die neue Macht beließ es nicht bei Druck, Hohn und Spott, sondern verbot die Aussätzigen auch noch und sperrte ihre Führungskader ein. Wie gut, wird sich die FDP sagen, dass sie nicht in Ägypten an der Wahl teilgenommen hat. wh