nd-aktuell.de / 19.02.2000 / Politik / Seite 23

»Junge Wilde« in Cottbus

Männerteam vor Aufstieg

Von Horst Lang

In Berlin hat sich der wirtschaftlich bankrotte HC Blau-Weiß Spandau aus der 2. Handball-Bundesliga der Männer verabschiedet - und in der Nachbar region Brandenburg klopft ein Männer team an die Aufstiegstür der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Zwar hat USV Cottbus in der Nordostdeutschen Regionalliga noch zwölf Pflichtspiele zu absolvieren, doch der Vorsprung gegenüber dem Tabellenzweiten Ahlbeck-Heringsdorf ist mit elf Punkten gewaltig.

Das Cottbuser Team unter Trainer Peter Melzig, das noch vor zwei Jahren gegen den Abstieg kämpfte, will sich den Aufstieg diesmal nicht vermasseln lassen. In der vergangenen Saison wurde er nur knapp verfehlt. Doch jetzt ist die Zeit über reif- Brandenburg kann die Visitenkarten für den Handball-Zweitligisten bereits drucken lassen.

Der Name USV Cottbus ist auch ein Gütesiegel für eine vorbildliche und zielstrebige Nachwuchsarbeit. Kapitän und Kreisspieler Stephan Swat (22 Jahre), Torjäger Lars Melzig (19), ein Sohn des Trainers, Rückraumspieler Stephan Mellack (20) und Rechtsaußen Marc Panitz (24) sind alles Eigengewächse. Lars Melzig gehörte vor vier Jahren der Mannschaft an, die deutscher B-Jugendmeister wurde. Aber ganz ohne »Korsettstangen« kommen auch die »jungen Wilden« nicht aus. Für Erfahrung und Cleverness stehen Torwart Alexander Minewski (33), Leonid Temtschin (32) und Miladin Ostojic (28).

Die Handball-Abteilung ist nur eines von mehreren Flaggschiffen des Univer sitätssportvereins. In der Volleyball-Regionalliga machen die USV-Männer in dieser Saison als Aufsteiger und Favoritenschreck von sich reden. Der USV Cottbus ist mit mehr als 1000 Mitgliedern der größte Sportverein der Stadt, und sein breites Sportangebot können nicht nur die Studenten nutzen. Um die höheren finanziellen Belastungen für die neue Saison abzufangen, wird engagiert an einer Er Weiterung eines Sponsorenpools gear beitet. Mit einem zukünftigen Zweitligisten im Männer-Handball erhofft man sich natürlich auch eine breitere Unterstützung durch die regionale Wirtschaft.