nd-aktuell.de / 23.02.2001 / Politik / Seite 11

Gefährliche »Fitmacher« und eigene Verantwortung

Leipold wurde nach seinem olympischen Finalsieg des Dopings überführt. Sowohl in der A- als auch B-Probe wurde die zehnfache Menge der zulässigen Konzentration eines Nandrolon-Metaboliten gefunden. Ihm wurde daraufhin vom IOC die Goldmedaille aberkannt. Der 31 Jährige beteuert wie alle ertappten Doping-Sünder nach wie vor seine Unschuld und beschwört die »Böse Geister«-Theorie, was in fataler Weise an die »Zahnpasta-Theorie« von Baumann erinnert. »Wenn jemand Böses will, dann gibt es immer Mittel und Wege«, sagt Leipold und spricht von »Manipulation der Probe«.

Der DRB sperrte den Doper sofort. Für die IOC-Exekutive war der Fall auch nach der Anhörung in Lausanne eindeutig.

Dennoch mimte Leipold das Unschuldslamm, beteuerte, »ich habe wissentlich nichts genommen«, und taktierte mit der inzwischen hinlänglich bekannten Variante: Ein mit Nandrolon verunreinigter Nahrungsergänzungsstoff habe für den hohen Nandrolonwert gesorgt. Dem steht entgegen: Der Athlet weiss um diese gefährlichen »Fitmacher«. Wer also zu diesen Präparaten greift, setzt sich der Gefahr einer positiven Doping-Analyse aus. Das alles wusste auch Leipold, der einräumt: »Ich habe fahrlässig gehandelt. Ich habe zwar immer die Packungsbeilage gelesen, aber vielleicht habe ich etwas übersehen.« Aber es kann keinen anderen Grundsatz geben als den: Allein der Athlet ist für seinen Körper verantwortlich.