nd-aktuell.de / 28.03.2014 / Unten links / Seite 1

UNTEN LINKS

Die Jetztzeit platzt vor Gegenwart. Wir leben derart im Augenblick, dass gar keiner mitkriegt, wie viele gewichtige Gegenstände sich jeden Moment in Luft auflösen. Die Schriftstellerin Jenny Erpenbeck hat vor ein paar Jahren ein Buch darüber geschrieben: »Dinge, die verschwinden«. Augenblick, ich hole es mal aus dem Regal ... Nicht aufzufinden! Was drinstand, ist mir momentan nicht gegenwärtig. War »Erinnerungen« eines der Stichworte? Vergessen. Höchste Zeit für eine eigene Liste der Dinge, die jüngst verloren gingen: die Doktortitel diverser Politiker. Der eine oder andere Bundesminister. Die Krim von der ukrainischen Landkarte. Russland aus der G8. Die Schnur vom Telefon. Der Schlüssel aus der Hosentasche. Der Passagierflug MH370. Doch dabei bleibt es nicht. Just in dieser Zeitung ist die Rede vom Verschwinden des Mannes! Und erst gestern suchten Tausende auf den Anzeigentafeln deutscher Airports verzweifelt nach ihren Flügen. Gestrichen! Cancelled! Annulliert! mha