Darmstadt. Gegen die massenhafte Überwachung durch den US-Geheimdienst NSA haben mehrere hundert Menschen am Samstag im südhessischen Griesheim protestiert. Das Treffen richtete sich gegen die abgeschirmte US-Einrichtung »Dagger Complex« zwischen Griesheim und Darmstadt. Die Demonstranten vermuten, dass es sich bei dem Gelände um einen NSA-Horchposten handelt. Die Polizei sprach von rund 220 Teilnehmern, die Veranstalter von fast 500. Aufgerufen zu der Aktion hatte ein Bündnis[1] »Demokratie statt Überwachung«. Zu ihm gehören unter anderem das globalisierungskritische Netzwerk Attac, der DGB Darmstadt, der Chaos Computer Club und das Darmstädter Friedensforum.
Auch die hessische Linkspartei unterstützte[2] den Protest. »Im Rahmen der NSA-Enthüllungen wurde Hessen von Journalisten nicht von ungefähr als europäische Geheimdienst-Hauptstadt bezeichnet«, hieß es in einer Erklärung. »Obwohl damit die Grund- und Bürgerrechte massiv verletzt und Informationen auch für völkerrechtswidrige Drohnenangriffe und Foltergefängnisse genutzt werden, gibt es keine längst überfälligen Gegenmaßnahmen der Bundes- und Landesregierung.« Die Vorsitzende der Landtagsfraktion, Janine Wissler, nahm ebenfalls[3] an der Aktion teil.
Proteste am »Dagger Complex« hatte es auch im vergangenen Jahr gegeben. Initiiert hatte sie der Aktivist Daniel Bangert, der zum Spaß die Organisation »NSA-Spion-Schutzbund« ins Leben rief. Seine Gruppierung gehört ebenfalls zum Bündnis, das sich im Dezember 2013 gegründet hatte. dpa/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/928543.hunderte-demonstrieren-gegen-nsa-horchposten.html