nd-aktuell.de / 10.07.2014 / Gesund leben / Seite 10

Arme Ritter

REZENSION

Elfi Schramm

Es gibt Grundschulen, in denen lernen die Kinder, wie man Speisen möglichst selber und frisch zubereitet. Für Pesto müssen sie zunächst das Basilikum waschen und dann die Blätter mit einem Wiegemesser fein schneiden. Danach wird der Käse gerieben und die Pinienkerne werden zerkleinert, bevor die kleinen Köche das Olivenöl mit allem vermengen. Schließlich dürfen sie kosten, was sie mit viel Vergnügen zubereitet haben.

Freude am guten Essen zu haben ist der Grundtenor dieses Ratgebers, den eine Ernährungswissenschaftlerin und ein Wissenschaftsjournalist geschrieben haben. Sie geben Eltern Tipps, wie sie ihren Kindern frühzeitig guten Geschmack beibringen können. Wer immer nur Nudeln mit Tomatensoße anbietet, weil das den Kleinen am besten schmeckt, gibt viel zu früh auf, denn der Geschmack muss sich entwickeln, so ihr Rat. Während ein Säugling vom vierten bis zum sechsten Monat auf nahezu alles neugierig ist, werden die Kinder später immer kritischer. Im Grundschulalter probieren sie dann Ungewöhnlicheres aus. Hier sollten die Eltern dann auch mutig sein. Hilfe bekommen sie auf ca. 40 Seiten, die voller gesunder Rezepte für Kinder sind. Dazu gehören »Arme Ritter« mit Apfelmus, Obstspieße mit Quark am Morgen, Bunter Reis mit Parmesan oder Mais-Orangen-Salat für mittags und abends. Auch Ketchup lässt sich selbst zubereiten, wobei man die Zuckermenge selbst bestimmen kann. Gut verschlossen hält er im Kühlschrank ein Jahr, weil Essig und Säure aus den Tomaten konservierend wirken.

Annette Sabersky und Jörg Zittlau: Echte Wurst hat kein Gesicht. Heyne Verlag München 2014, 206 Seiten, pb., 9,99 €.