Arme Ritter

REZENSION

  • Elfi Schramm
  • Lesedauer: 2 Min.

Es gibt Grundschulen, in denen lernen die Kinder, wie man Speisen möglichst selber und frisch zubereitet. Für Pesto müssen sie zunächst das Basilikum waschen und dann die Blätter mit einem Wiegemesser fein schneiden. Danach wird der Käse gerieben und die Pinienkerne werden zerkleinert, bevor die kleinen Köche das Olivenöl mit allem vermengen. Schließlich dürfen sie kosten, was sie mit viel Vergnügen zubereitet haben.

Freude am guten Essen zu haben ist der Grundtenor dieses Ratgebers, den eine Ernährungswissenschaftlerin und ein Wissenschaftsjournalist geschrieben haben. Sie geben Eltern Tipps, wie sie ihren Kindern frühzeitig guten Geschmack beibringen können. Wer immer nur Nudeln mit Tomatensoße anbietet, weil das den Kleinen am besten schmeckt, gibt viel zu früh auf, denn der Geschmack muss sich entwickeln, so ihr Rat. Während ein Säugling vom vierten bis zum sechsten Monat auf nahezu alles neugierig ist, werden die Kinder später immer kritischer. Im Grundschulalter probieren sie dann Ungewöhnlicheres aus. Hier sollten die Eltern dann auch mutig sein. Hilfe bekommen sie auf ca. 40 Seiten, die voller gesunder Rezepte für Kinder sind. Dazu gehören »Arme Ritter« mit Apfelmus, Obstspieße mit Quark am Morgen, Bunter Reis mit Parmesan oder Mais-Orangen-Salat für mittags und abends. Auch Ketchup lässt sich selbst zubereiten, wobei man die Zuckermenge selbst bestimmen kann. Gut verschlossen hält er im Kühlschrank ein Jahr, weil Essig und Säure aus den Tomaten konservierend wirken.

Annette Sabersky und Jörg Zittlau: Echte Wurst hat kein Gesicht. Heyne Verlag München 2014, 206 Seiten, pb., 9,99 €.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal