nd-aktuell.de / 01.10.2014 / Sport / Seite 19

Aufholjagd soll in Anderlecht starten

Champions League: Borussia Dortmund will die Wende, Bayer Leverkusen einen Fehlstart vermeiden

Jürgen Zelustek und Günter Bork
Dortmund geht mit der Last der jüngsten Ligapleiten ins zweite Gruppenspiel gegen den RSC Anderlecht. Leverkusen steht nach der Auftaktpleite in Monaco gegen Benfica Lissabon ebenfalls unter Druck.

Borussia Dortmund will ausgerechnet in der Champions League seinen ersten Schritt aus der Bundesliga-Krise machen, Bayer Leverkusen am zweiten Spieltag einen totalen Fehlstart in der Königsklasse vermeiden. Sowohl der in der Meisterschaft schwächelnde Vizemeister BVB beim belgischen Rekordmeister RSC Anderlecht als auch die Werkself gegen den portugiesischen Rekordchampion Benfica Lissabon stehen am zweiten Spieltag auf internationaler Bühne bereits mächtig unter Druck.

»Wir werden von Mittwoch an in Anderlecht unsere Aufholjagd starten«, sagte der neue Dortmunder Kapitän Mats Hummels, der vom Gerede über Defensivchaos und Derbypleite genug hat. »Jetzt müssen Ergebnisse her«, forderte auch Trainer Jürgen Klopp, der vier Tage nach der bitteren 1:2-Derbyschmach beim Erzrivalen Schalke 04 von seiner Mannschaft eine Reaktion erwartet: »Wir müssen konzentrierter, konsequenter und effektiver spielen«.

Dass dies geht, hatten die Westfalen im ersten Gruppenspiel gegen den FC Arsenal (2:0) eindrucksvoll bewiesen. Doch der mit Abstand besten Saisonleistung »nahe der Perfektion« (Klopp) folgte der unerklärliche Einbruch mit sechs Gegentoren in den vergangenen drei Ligaspielen (insgesamt elf) bei nur einem Zähler.

Weltmeister Mats Hummels, der im Revierderby gegen Schalke erstmals seit dem WM-Triumph wieder in der Anfangself stand, ist davon überzeugt, »dass wir in Anderlecht wieder ein besseres Gesicht zeigen werden. Denn in Sachen Mentalität können wir uns nichts vorwerfen.«

Dies gilt auch für Bayer Leverkusen, das am Wochenende in Unterzahl beim SC Freiburg (0:0) dem Sieg ganz nahe war. Bei der Werkself sitzt aber immer noch der Stachel der Enttäuschung über das 0:1 zum Gruppenstart beim AS Monaco tief. »Klar stehen wir nach der Niederlage unter Druck. In der Gruppenphase der Champions League ist wirklich schon jedes Spiel ein Endspiel«, sagte Bayer-Sportchef Völler und unterstrich damit die Bedeutung der Partie. Geschäftsführer Michael Schade hofft, dass die Mannschaft die Scharte aus dem Fürstentum auswetzt. »Diese Niederlage ärgert mich immer noch. Gegen Lissabon können wir wieder viel gutmachen«, sagte der 61-Jährige vor dem Duell zwischen dem Vorletzten und dem Letzten der Gruppe C. Die Portugiesen hatten zum Start gegen Zenit St. Petersburg zu Hause mit 0:2 verloren und stehen ebenfalls schon mit dem Rücken zur Wand.

»Benfica ist eine extrem schwierige Aufgabe. Es ist eine ganz ausgeglichene Gruppe - da kommt es auf die Heimspiele an«, sagte Bayer-Ersatzkapitän Lars Bender, der den verletzten Spielführer Simon Rolfes vertritt. Neben Rolfes fehlen der Werkself auch die verletzten Julian Brandt, Kyriakos Papadopoulos und Gonzalo Castro sowie voraussichtlich auch Sebastian Boenisch, der von einer Fersenverletzung geplagt wird. SID