nd-aktuell.de / 14.01.2015 / Berlin / Seite 9

Mieten steigen um fast zehn Prozent

Der neue Mietspiegel, der im Mai erscheinen soll, wird voraussichtlich deutlich gestiegene Mieten in Berlin ausweisen. Er gehe davon aus, dass die durchschnittliche Netto-Kaltmiete oberhalb von sechs Euro pro Quadratmeter liegen werde, sagte Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) im rbb. Im aktuellen Mietspiegel wird die Durchschnittsmiete noch mit 5,54 Euro netto kalt angegeben. Würde dieser Wert demnächst bei sechs Euro »plus« liegen, wäre dies eine Steigerung von mehr als neun Prozent.

Genau davon gehe seine Verwaltung zurzeit aus, sagte Geisel. Man müsse angesichts der Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt aber auch kein Prophet sein, um eine solche Steigerung zu erwarten. Er sehe sich und die Senatspolitik bestätigt: In Berlin müssten schnell Tausende neue Wohnungen gebaut werden. Der Mietspiegel gibt einen Überblick über die Entwicklung der Mieten in den vergangenen zwei Jahren.

Beim Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) stießen die Aussagen auf Verwunderung. Der Arbeitsgruppe Mietspiegel, der der Verband angehöre, lägen bislang noch keine Zahlen zum Mietspiegel vor, so BBU-Vorstand Maren Kern. Bei den BBU-Unternehmen, die immerhin 40 Prozent der Berliner Mietwohnungen bewirtschafteten, verlaufe die Mietenentwicklung jedenfalls weiterhin moderat. Im Jahr 2013 habe der Mietenanstieg bei diesen Unternehmen in bestehenden Verträgen bei 2,7 Prozent und bei Neuverträgen bei 2,1 Prozent gelegen. nd/dpa