nd-aktuell.de / 24.01.2015 / Kultur / Seite 16

Nordkorea drohte Berlinale

Im Streit mit den USA um die Filmsatire »The Interview« hatte Nordkorea am Freitag Drohgebärden auch gegen die Veranstalter der Filmfestspiele von Berlin gerichtet. In dem Film geht es um ein fiktives Mordkomplott gegen den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un. Nordkoreas Außenministerium rief dazu auf, die Aufführung bei der Berlinale zu stoppen. Wer gemeinsam mit den USA die Würde Nordkoreas verletze, werde einer »gnadenlosen Bestrafung nicht entkommen«, hieß es am Freitag auf der Website der staatlich kontrollierten nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA.

Allerdings wird der Film auf der Berlinale gar nicht gezeigt. »Das war auch nie vorgesehen. Und der Film wurde uns auch nie von Sony angeboten«, sagte Festivaldirektor Dieter Kosslick. Er sprach mit dem nordkoreanischen Botschafter in Berlin, Si Hong Ri, und räumte das Missverständnis aus. Der gleichzeitige deutsche Kinostart von »The Interview« am 5. Februar falle zufällig auf den Termin der Berlinale-Eröffnung. »Das scheint zu dem Missverständnis geführt zu haben«, so das Festival. dpa/nd