nd-aktuell.de / 07.03.2015 / Politik / Seite 14

Arbeitsgruppe soll Tod von DDR-Bürgerrechtler aufklären

Erfurt. Die Thüringer Staatskanzlei arbeitet an der Aufklärung der Umstände, unter denen der DDR-Bürgerrechtler Matthias Domaschk 1981 in Stasihaft in Gera gestorben ist. Eine entsprechende Arbeitsgruppe nahm am Donnerstag ihre Tätigkeit auf, wie die Staatskanzlei mitteilte. Die rot-rot-grüne Landesregierung unter dem ersten linken Ministerpräsidenten Bodo Ramelow setzt damit einen Teil ihres Koalitionsvertrages um. Darin hatte sie sich zur Aufarbeitung der DDR-Geschichte bekannt. Domaschk soll sich in Stasihaft angeblich umgebracht haben. Seit dem Regierungsantritt von Linke, SPD und Grünen sind in der Staatskanzlei bereits mehr als 50 Hilfsgesuche eingegangen. Darunter ist auch der Fall eines DDR-Grenzoffiziers, der sich 1977 in Südthüringen nach offiziellen Angaben mit seiner Dienstwaffe selbst getötet haben soll. Sowohl im Fall Domaschk als auch in dem des Grenzoffiziers war nach der Wiedervereinigung strafrechtlich ermittelt worden. Die Ermittlungen wurden jedoch ohne Ergebnis eingestellt. dpa/nd