nd-aktuell.de / 21.03.2015 / Politik / Seite 15

Coburg benennt keine Straße nach umstrittenem Unternehmer

Coburg. Die mögliche Umbenennung einer Straße in Coburg nach dem umstrittenen Firmengründer Max Brose (1884-1968) ist vom Tisch. Der Stadtrat will sich stattdessen der Frage widmen, wie Brose und seine Rolle im Nationalsozialismus bewertet werden sollen. Zuletzt hatte der Zentralrat der Juden eine mögliche Straßenumbenennung kritisiert, weil Brose NSDAP-Mitglied war und Zwangsarbeiter beschäftigt hatte. Es gebe jedoch Belege, dass Brose dennoch dem NS-Regime distanziert gegenüberstand, sagte Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) am Freitag. 2004 hatte der Coburger Stadtrat eine Straßenumbenennung abgelehnt, seitdem galt das Tischtuch zwischen der Kommune und dem Brose-Enkel Michael Stoschek, der den heutigen Weltkonzern lange leitete, als zerschnitten. In den vergangenen Wochen war die Diskussion um eine Max-Brose-Straße erneut aufgeflammt. dpa/nd