nd-aktuell.de / 14.04.2015 / Kultur / Seite 14

DSO sucht neuen Dirigenten

Ein Jahr vor dem Weggang von Tugan Sokhiev als Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters (DSO) Berlin sucht das Ensemble noch einen Nachfolger. Eine Findungskommission sei dabei, Kandidaten unter die Lupe zu nehmen, sagte ein Sprecher des Orchesters am Montag in Berlin. Namen nannte er nicht. Der aus Ossetien stammende Sokhiev verlässt das DSO zum Ende der kommenden Spielzeit. Er will sich verstärkt seiner Arbeit als Musikchef am Moskauer Bolschoi Theater widmen. Sokhievs Vorgänger Ingo Metzmacher war 2010 nach drei Jahren gegangen.

Unter Sokhiev feiert das 1946 als RIAS-Symphonie-Orchester gegründete DSO große Erfolge. Das Orchester hatte im vergangenen Jahr so viel Publikum wie noch nie. Mit 76 000 Hörern hat das DSO nach eigenen Angaben das bisherige Rekordjahr 2009 übertroffen. Die Platzauslastung erreichte fast 85 Prozent. In der Spielzeit 2015/2016 plant das DSO insgesamt 68 Konzerte, 57 davon in Berlin. Auf dem Programm stehen sinfonische Werke unter anderem von Beethoven, Mendelssohn, Schostakowitsch und Prokofiew.

Das DSO wird ein Werk des Komponisten Aribert Reiman uraufführen, der am 4. März 2016 seien 80. Geburtstag feiert. Zu den Gastdirigenten der nächsten Saison gehören die früheren DSO-Chefs Metzmacher und Kent Nagano sowie Christoph Eschenbach und Sir Roger Norrington.

Als Solisten hat das Orchester unter anderem die britische Trompeterin Alison Balsom, den Klarinetten-Star Martin Fröst sowie die Pianisten Igor Levit und Emmanuel Ax eingeladen. DSO-Träger sind das Deutschlandradio, der Bund, das Land Berlin und der Rundfunk Berlin-Brandenburg. dpa/nd