nd-aktuell.de / 10.07.2015 / Brandenburg / Seite 12

Sechsjähriger in Potsdam verschwunden

Wo ist Elias? Der sechsjährige Junge ging in Potsdam zum Spielen nach draußen. Seitdem wird er vermisst.

Potsdam. Nach dem Verschwinden eines Sechsjährigen in Potsdam sucht seit Mittwochabend die Polizei nach dem Kind. Eine Sprecherin betonte am Donnerstag, dass es derzeit keine Hinweise auf ein Verbrechen gebe. Man gehe davon aus, dass sich Elias in einer hilflosen Lage befindet.

Wie die Polizei berichtet, hatte der Junge die elterliche Wohnung im Stadtteil Schlaatz am Mittwoch gegen 17 Uhr verlassen, um in Sichtweite im Freien zu spielen. Als die Mutter ihn gegen 18.30 Uhr zum Abendessen rief, sei er verschwunden gewesen. Etwa zwei Stunden, nachdem Elias die Wohnung verlassen und nachdem sie selbst nach ihm gesucht hatte, habe die Mutter das Kind als vermisst gemeldet.

Bereits in der Nacht war der an der Nuthe gelegene Stadtteil durchsucht worden. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Ab dem Vormittag wurden nochmals alle Bereiche von Beamten zu Fuß und auch mit Streifenwagen durchkämmt. Ein Fährtenhund kam zum Einsatz. Auf der Nuthe und weiteren Gewässern halten Polizisten von Booten aus Ausschau. Am Nachmittag suchte ein Taucher den Uferbereich ab.

Überprüft werden sollen auch Bilder von Überwachungskameras, etwa von Supermärkten und im öffentlichen Nahverkehr. Zudem werden auch Personen überprüft, und es werde mit vielen Menschen gesprochen. Unter den zahlreichen Hinweisen von Bürgern habe es aber noch keine heiße Spur gegeben. So haben Zeugen berichtet, Elias am Mittwoch auf einem Spielplatz gesehen zu haben, ein anderer an einer Haltestelle. Eine Zeugin will ein Kind mit einem Mann am Supermarkt gesehen haben.

Elias ist nach Polizeiangaben 1,10 bis 1,20 Meter groß und schmächtig. Er hat kurze blonde Haare und blaue Augen. Bekleidet war er mit einer hellblauen Jeans, einem weißen, langärmligen T-Shirt mit hellblauem »Adidas«-Schriftzug sowie dunkelblauen Turnschuhen. Freundinnen der Mutter starteten auf Facebook einen Suchaufruf und verteilten mehrere hundert Flyer.

Einen Zusammenhang mit der verschwunden Inga aus Schönebeck/Elbe in Sachsen-Anhalt schloss die Polizeisprecherin am Donnerstag aus. Nach der seit dem 2. Mai verschwundenen Fünfjährigen war am Mittwoch auch in Brandenburg vergeblich mit Hunden gesucht worden. dpa/nd