nd-aktuell.de / 02.09.2015 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 2

Autonomes Fahren

Autonome Kraftfahrzeuge können mit Hilfe von Sensoren ihre Umgebung wahrnehmen und aus den gewonnenen Informationen in Zusammenarbeit mit der Navigationssoftware das Fahrziel ansteuern und Kollisionen auf dem Weg vermeiden. Selbstfahrende Autos sind technisch machbar. Auch die deutschen Autobauer haben hier bereits Milliarden investiert - vielleicht weil man nur wenig an den eigenen Produktionsstrukturen ändern muss. Normale Fahrzeuge des Individualverkehrs werden einfach mit Elektronik ergänzt, so dass sie den Fahrer nicht nur beim Einparken, Spurhalten oder der Geschwindigkeitskontrolle unterstützen, sondern die Steuerung ganz übernehmen. Käufer müssten dafür wohl 2000 bis 4000 Euro zusätzlich berappen. Deutsche Autobauer wollen deshalb nur große Geschäftswagen damit aufrüsten.

Allerdings dürfte es für die klassischen Autohersteller eng auf dem neuen Markt werden. Große Internetkonzerne wie Google und Zulieferkonzerne wie Bosch sind führend im Bereich des autonomen Fahrens. Auch der Fahrvermittler Uber ist aktiv.

Ob sich aber hier schon in näherer Zukunft Umsätze generieren lassen, ist höchst ungewiss. So stehen stehen Gesetze den Roboterautos im Weg. Das Wiener Verkehrsabkommen von 1968 etwa schreibt vor, dass der Fahrer »dauernd sein Fahrzeug beherrschen« muss. Eine Reform ist erst in Arbeit. Straßenverkehrsordnungen müssen angepasst werden, außerdem die Bestimmungen von Kfz-Versicherungen oder die Zulassungsverfahren. Zudem haben Kunden Angst vor Kontrollverlust am Steuer und vor mangelndem Schutz der eigenen Daten. KSt