nd-aktuell.de / 02.09.2015 / Politik / Seite 1

Rechte Kicker ausgeschlossen

Sachsen-Anhalts Landessportbund wirft FC Ostelbien aus der Kreisliga

Berlin. Nach mehreren Gewaltausbrüchen in der Kreisliga Jerichower Land ist der Fußballverein FC Ostelbien Dornburg vom Landessportbund Sachsen-Anhalt (LSB) ausgeschlossen worden. »Beim FC Ostelbien gibt es rechtsextreme Tendenzen. Gegnerische Spieler und Schiedsrichter werden bedroht. Der Frieden auf dem Platz ist nicht mehr gewährleistet«, begründete LSB-Präsident Andreas Silbersack den Schritt.

Seit seiner Gründung im Jahr 2011 waren Spieler und Verantwortliche aus Dornburg regelmäßig durch rassistisches und gewalttätiges Verhalten aufgefallen, zuletzt nach einem verlorenen Relegationsspiel gegen den SC Paplitz, als Gegenspieler tätlich angegriffen wurden. Der Verfassungsschutz stuft 15 Dornburger Spieler als rechtsextrem ein.

Im August hatte der Fußballverband Sachsen-Anhalt beim LSB ein Ausschlussverfahren beantragt und dabei eine Häufung grober Unsportlichkeiten und Diskriminierungen beklagt. Der Verein habe »diese Handlungen geduldet« und sei so »für die Verstöße mit verantwortlich«, hieß es. Vertreter des FC Ostelbien hatten schon vor der Entscheidung angekündigt, juristisch gegen einen Ausschluss vorgehen zu wollen.

Der Verbannung waren mehrere Boykottankündigungen vorausgegangen. 59 von 65 Schiedsrichtern des Verbandes wollten keine Spiele des Vereins mehr pfeifen, vier Teams nicht mehr gegen die Nazis spielen. Letzte Woche hatte die SG Traktor Schermen das Auftaktspiel der Liga abgesagt. ok Seite 19