nd-aktuell.de / 30.11.2015 / Unten links / Seite 1

UNTEN LINKS

Wie groß die Lücke sein wird, die der Rückzug von Günther Jauch aus dem Olymp der TV-Talker hinterlässt, kann sicher erst in 400 Jahren vollständig ermessen werden. Aktuelle Forschungen über die sozialen und kulturellen Folgen stehen zu sehr unter dem Eindruck der legendären Gesprächsführung des berühmten TV-Journalistendarstellers. Bundesweit stehen Menschen unter Schock, über 80 Prozent sagen in einer aktuellen Umfrage, Jauch habe ihnen sehr gut gefallen. Der ARD-Programmbeirat hat es vor einigen Jahren so formuliert: »Er hakt selten nach, setzt sich sogar teilweise über die Antworten seiner Gäste hinweg, vertritt eine klar erkennbare eigene Meinung, folgt strikt seinem vorgefertigten Konzept, hakt eine Frage nach der anderen ab, polarisiert, schürt mit seinen Suggestivfragen teilweise Politikverdrossenheit und kommt damit der Verpflichtung zur journalistischen Sorgfalt nicht nach.« Zum Glück hat Günther Jauch würdige Nachfolger gefunden. Sie werden die Lücke füllen. tos