nd-aktuell.de / 07.12.2015 / Politik / Seite 6

Fußball und Taekwondo

Hanife und Briali Muhaghgh aus Herat, Afghanistan

Elf Tage mussten Hanife und Briali Muhaghgh auf einen Termin beim LAGeSo, dem Landesamt für Gesundheit und Soziales in Berlin, das alle ankommenden Flüchtlinge registriert, warten. Jeden Tag drängeln dort tausende Menschen. Die Eltern von vier Kindern nehmen bestürzte Nachfragen gelassen »Wir haben so viel durchgemacht, dass das Warten für uns keine Rolle mehr spielt.«

Alles, was sie wollen ist, dass ihre Kinder hier glücklich werden. Zwei sind schon beim Fußballverein angemeldet, die anderen beiden beim Taekwondo.

Hanife, stolze, schöne Augen, spricht wenig, es lässt sich nur erahnen, was sie gesehen hat in Afghanistan. Zuerst floh die Familie nach Iran, wo sie gern geblieben wäre. Stattdessen kam die Ausweisung und die Weiterreise, organisiert von Schleusern, in die Türkei und von dort weiter nach Berlin. Die Menschen hier finden sie unheimlich. Verständlich.

Nein, unheimlich freundlich, sogar die Behörden. Selbst bei dem Trubel, den die Deutschen um Weihnachten machen, würden sie mitmachen. Jesus von Nazareth ist im Koran schließlich ein Prophet und Gesandter Gottes. cod