Berlin. Die beiden großen christlichen Kirchen kritisieren den Einsatz der Bundeswehr in Syrien. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hegt »große Bedenken«, weil er keinen Friedensplan für die Zeit danach erkennen kann, wie er dem Deutschlandfunk sagte[1]. Ein solcher Friedensplan sei aber die Voraussetzung dafür, dass das militärische Engagement moralisch gerechtfertigt sei. Andernfalls werde der Kriegseinsatz die Lage in Syrien nur verschlimmern.
Auch der Vorsitzende der Evangelischen Kirche (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm, ist skeptisch: »Unsere friedensethischen Kriterien sind nicht erfüllt: Die Lage in Syrien ist sehr unübersichtlich, und ich sehe keine ausreichenden Chancen, dass man mit den geplanten militärischen Mitteln zu einem Erfolg kommt.«
Deutschland ist mit »Tornado«-Aufklärungsjets, einem Tankflugzeug und einer Fregatte an den Luftangriffen der internationalen Allianz gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak beteiligt. Die Bundeswehr bombardiert aber nicht selbst. Das Tankflugzeug und die Fregatte sind bereits im Einsatz, die »Tornados« werden gerade darauf vorbereitet und sollen im Januar starten. dpa/nd