nd-aktuell.de / 24.12.2015 / Kultur / Seite 26

Dystopie und »Großer Krieg«

Mehr Dystopie geht kaum: Am 23. Oktober 2077 wird die Welt durch den »Großen Krieg« weitgehend zerstört. Jedenfalls ist das der Hintergrund der Computerspielserie »Fallout« - zwei Stunden Atomschläge zwischen der USA und China werden genügen, um eine Anti-Erde zu hinterlassen, die mit keiner positiven Utopie mehr zu retten scheint. Wenn es um Zukunftsentwürfe geht, sind negative Gegenbilder wie die Fallout-Welt gar nicht so selten - wo die Utopie ein Vor-Schein des guten Wünschbaren ist, besorgt die Dystopie den Auftrag möglicher Vermeidung: So bitte nicht! Das ist kein Argument gegen das Spiel, im Gegenteil: Auch im fünften Teil der Serie, irritierenderweise »Fallout 3« genannt, fehlt der bissige Umgang mit Technikrisiken und Kriegsrüstung nicht. Jetzt aber erst einmal ein paar Mutanten in der atomaren Ödnis jagen. Irgendeiner muss es ja tun. vk Screenshots: Bethesda Softworks