Beschreibung
Mit wachsendem zeitlichen Abstand erfahren nicht nur die Bauten der Ost-Moderne eine positivere Bewertung, auch die Forschung zur Geschichte des DDR-St?dtebaus f?rdert neue Erkenntnisse zutage. Die Paradigmenwechsel von der fr?hen Nachkriegsmoderne zum “Bauen in der nationalen Tradition” Anfang der 1950er Jahre, der ?bergang zur Industrialisierung des Bauwesens seit Ende der 1950er und schlie?lich zum Wohnungsbauprogramm der 1970er und 80er Jahre sind bislang vor allem als Realisierung zentraler Vorgaben der Politik beschrieben worden. Der vorliegende Band untersucht dagegen die institutionellen Strukturen des DDR-Bauwesens, die Konflikte und Handlungsspielr?ume von Architekten und Stadtplanern sowie die verborgenen Formen kritischer Fach?ffentlichkeit. Ma?geblich f?r das Planungsverst?ndnis in der DDR war die einzige universit?re Ausbildungsst?tte f?r Planer, die Hochschule f?r Architektur und Bauwesen Weimar. Am Ende der DDR formierte sich von hier aus ein fachpolitischer Reformfl?gel, der eine Zukunft jenseits des herrschenden Wachstumsmodells skizzierte. Da er sich nicht als politische Reformbewegung verstand, ein B?ndnis mit der B?rgerbewegung nicht zustande kam und mit dem Ende der DDR alle diese Programme ihre Grundlage verloren, blieb diese Position lange unsichtbar. Der Band enth?lt Aufs?tze von Architekten, Stadtplanern und Bauhistorikern und basiert auf dem 7. Hermann-Henselmann-Kolloquium 2011 an der Bauhaus-Universit?t in Weimar. Mit Beitr?gen u. a. von Matthias Bernt, Harald Bodenschatz, Dorothee Dubrau, Harald Engler, Bruno Flierl, Bernd Hunger, Harald Kegler, Wolfgang Kil, Norbert Korrek, Rolf Kuhn und Max Welch Guerra.
Christoph Bernhardt, Historiker, Dr. phil., Leibniz-Institut f?r Regionalentwicklung und Strukturplanung Erkner. Thomas Flierl, Philosoph, Publizist, Dr. phil., Vorsitzender der Hermann-Henselmann-Stiftung. Max Welch Guerra, Politikwissenschaftler, Prof. f?r Raumplanung und Raumforschung an der Bauhaus-Universit?t Weimar