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Impfpflicht als Papiertiger

Ulrike Henning sieht Digitalisierungsverlierer im Gesundheitswesen

Der Gesundheitsausschuss des Bundestages befasste sich am Montag mit Argumenten für oder gegen die allgemeine Impfpflicht. Nach einer Stellungnahme des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherungen könnte das Unternehmen daran scheitern, dass nicht genug Papier für die Anschreiben an 60 Millionen Bürger da sei.

Blitzschnell brachte sich der Branchenverband der Papierhersteller in Position und widersprach. Es sei genug Papier da. Über Preise wurde nicht gesprochen. Die gehen etwa beim Zeitungspapier gerade durch die Decke.

Man darf aber erwarten, dass im Gesundheitswesen nicht nur über die Versprechungen der Digitalisierung konferiert wird, sondern, dass gesetzliche Kassen an dem Thema arbeiten. Dass es eine Aussage darüber gibt, in welchem Umfang mit Versicherten schon auf digitale Kommunikation gewechselt wurde. Die Praxis zeigt sich stark fragmentiert: Einerseits allerorten digitale Zertifikate für Impfungen und Tests, andererseits seitenlangen Informationen zu Impfstoffen auf Papier für jeden Impfling.
Angesichts der Milliardenausgaben für Tests, Masken und Impfstoffe mutet der Hinweis auf fehlende Ressourcen für Briefe paradox an. Noch ein Schlaglicht darauf, wo das Land bei den Zukunftstechnologien steht.

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