Werbung

Entwickeln, nicht abschaffen

Robert D. Meyer über die Zukunft der parlamentarischen Demokratie

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 1 Min.

Wenn ein Drittel der Befragten in einer Umfrage erklärt, sie hätten das Gefühl, »nur scheinbar in einer Demokratie« zu leben, in der »Bürger nichts zu sagen« hätten, darf die Reaktion darauf nicht lauten: Seht her, aber wir leben doch in der besten aller denkbaren Demokratien!

Bezeichnenderweise sehnen sich jene, die in der Corona-Pandemie am lautesten nach »Freiheit« brüllten und einen dauerhaften Abbau demokratischer Grundrechte befürchteten, nach weniger Diskussion, weniger Kompromiss und einer starken Führung – also dem exakten Gegenteil dessen, was eine Demokratie ausmacht. Der Verdacht liegt nahe, dass für solche autoritären Charaktere »Freiheit« und »Demokratie« nur Schlagworte sind, die kaschieren sollen, dass es ihnen in Wahrheit um die Durchsetzung von Eigeninteressen und Besitzstandswahrung geht, aber eben nicht um die Weiterentwicklung einer pluralistischen Gesellschaft.

Hier weist unsere Demokratie tatsächlich Defizite auf, wenngleich es um die Ergänzung statt die Abschaffung des repräsentativen Parlamentarismus gehen muss. Obligatorische Bürgerräte in Kommunen gehören ebenso dazu wie erleichterte Volksentscheide auf Länderebene und die Digitalisierung von Wahlen. Das alles könnte politische Teilhabe stärken.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal