SPD: Woidke wird’s wieder machen

Zu den Wahlchancen der Brandenburger SPD

Vier Prozentpunkte Rückstand auf die AfD kann Brandenburgs SPD bis zur Landtagswahl im September noch aufholen. Die kann sie den Grünen und der Linken abnehmen, indem sie deren Wähler einredet, sie sollten taktisch die SPD ankreuzen, damit das Bundesland »nicht in die falschen Hände fällt«, wie sie sagt. Hat vor fünf Jahren auch geklappt. Wäre aber bitter für Die Linke, die damit diesmal unter die Fünf-Prozent-Marke rutschen und aus dem Landtag fliegen könnte.

Funktioniert der billige Trick nicht und behält die AfD die Nase vorn, bleibt Dietmar Woidke (SPD) dennoch Ministerpräsident. Denn solange er seinen Koalitionspartner CDU auf Distanz hält, kann ihm diese das Amt nicht streitig machen. AfD-Fraktionschef Christoph Berndt wird nicht Ministerpräsident, wenn ihn die CDU nicht in die Staatskanzlei trägt. Unwahrscheinlich, dass die CDU sich dazu hergibt.

Woidke muss sich also keine Sorgen machen, jetzt bei seiner Nominierung zum Spitzenkandidaten sehr schlecht gesprochen zu haben. Es muss die Sehnsucht nach mitreißenden Fernsehbildern gewesen sein, die für stehende Ovationen sorgte. Denn was Woidke da ewig lang erzählte, konnte nur treue Genossen vom Stuhl reißen. Zuletzt hatte Woidke bei seiner Wiederwahl zum Landesvorsitzenden bewiesen, dass er es besser kann. Da überzeugte er in Schönefeld nicht nur im Kontrast mit dem farblosen Kanzler Olaf Scholz (SPD). Er redete wirklich gut. Aber Wahlen werden sowieso nicht mit Parteitagsreden entschieden. Schon oft hieß es, Woidke sei blass und amtsmüde geworden. Doch er kam immer noch rechtzeitig wieder in Schwung.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal