nd.Kompakt

Ihre Tagesvorschau für den 08. Mai 2024

Karlen Vesper
Ressort Feuilleton

Liebe Leser*innen,

Sie werden uns zustimmen: Die Niederlage Hitlerdeutschlands war ein Sieg der Menschheit, ein Sieg der Menschlichkeit über die Barbarei.

„Es bleibt eine historische Tatsache, dass die Völker der Sowjetunion, Russen, Ukrainer, Belorussen, Kasachen … die Hauptlast der Befreiung Europas vom Hitlerfaschismus trugen – mit einem hohen Blutzoll, mit über 25 Millionen Menschenleben“, sagt André Goldstein im nd-Interview. Für den Sohn des Shoah-Überlebenden Kurt Julius Goldstein sind die Erinnerung und das Gedenken unteilbar. Besorgt ist André Goldstein nicht nur über das Erstarken der Rechten in ganz Europa, sondern auch über laute Forderungen nach erneuter „Kriegstüchtigkeit“ in Deutschland.

„Wir werden euch nicht aushungern und durch Arbeit vernichten, wie ihr es mit uns getan habt. Wir werden eure Dörfer und Städte nicht systematisch zerstören, wie ihr es mit unseren getan habt. Wir werden euch nicht ins Gas schicken, wie ihr es mit uns getan habt. Wir werden euch die Kulturlosigkeit, mit der ihr uns gegenübergetreten seid, nicht mit gleicher Münze heimzahlen, sondern mit Kultur begegnen.“ So lautete die Botschaft des sowjetischen Kulturoffiziers Sergej Tulpanow und seiner Mitstreiter an die besiegten und befreiten Deutschen 1945. Diese großzügige Geste wird heute hierzulande kaum mehr gedankt. Und dass man in der Bundesrepublik sehr rasch die NS-Verbrechen zu verdrängen verstand, demonstriert der Publizist Thomas Blum an Riten der Reinigung am Beispiel seiner Geburtsstadt Heilbronn.

Der Kampf gegen den anhaltenden Rechtstrend in Deutschland wie in der gesamten EU wird auch im Mittelpunkt einer nd-Veranstaltung am Mittwochabend stehen. Unter dem Motto „Europa gegen rechts – 20 Jahre Europäische Linke“ werden linke Spitzenpolitiker*innen diskutieren und mit Ihnen ins Gespräch kommen. Natürlich wollen wir mit Ihnen auch auf den Tag der Befreiung anstoßen und das Jubiläum des linken europäischen Parteienbündnisses begehen.

Eine erkenntnisreiche Lektüre und einen nachdenklichen 8. wie 9. Mai wünscht Ihnen
Karlen Vesper

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Mein Beitrag für guten Journalismus.

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UNTEN LINKS
Dass der Fachkräftemangel in Deutschland schlimm ist, weiß man. Aber dass ihm nun sogar Bayern München zum Opfer fällt, ist eine Schreckensnachricht. Der Fußballkonzern sucht krampfhaft einen neuen Trainer. Den bisherigen schmeißen sie raus, denn wer in München nicht alles gewinnt ... Aber jetzt: will niemand dort anfangen. Mindestens vier namhafte Trainer haben schon abgesagt. Das ist unerhört und müsste zu Sanktionen führen. Denn wer eine zumutbare Arbeit ablehnt … Ach ja, die Vier haben einen Job. Schade, kann man nix machen, obwohl es nicht in Ordnung ist, dass Bayern München irgendwo betteln muss. Wo kommen wir da hin? Dann wären da noch die Trainer ohne Vertrag. Die könnte man doch nötigen, denn warum sollen die untätig zu Hause rumsitzen? Andererseits: Stell dir vor, Bayern braucht einen Trainer, und keiner geht hin. Das ist doch mal eine schöne Utopie.

Wolfgang Hübner

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nd.PRÄSENTIERT

Europa gegen rechts - 20 Jahre Europäische Linke

8. Mai um 18:00 bis 21:00 Uhr


FMP1
Münzenberg-Saal
Franz-Mehring-Platz 1, Berlin


Anmeldung hier.

Wie stellen sich Europas Linkskräfte gegen rechts auf?
Der 8. Mai 2024 ist ein besonderer Tag: Vor 20 Jahren wurde die Partei der Europäischen Linken gegründet, es sind nur noch vier Wochen bis zur Europawahl und wir begehen den Tag der Befreiung vom Hitler-Faschismus. Das wollen wir feiern und darüber reden, wie sich ein Rechtsruck in Europa verhindern lässt.
Dazu sind eingeladen:
  • Martin Schirdewan: Ko-Vorsitzender der Linkspartei
  • Walter Beier: Präsident der Europäischen Linken
  • Cornelia Hildebrandt: Ko-Vorsitzende von transform! europe
  • Heinz Bierbaum: Vorsitzender der Rosa-Luxemburg-Stiftung
  • Özlem Demirel: MdEP und Kandidatin der Linken zur Europawahl
  • Raul Zelik: Publizist

Linke-Chefin Wissler warnt vor Rechtsruck nach der Europawahl

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