Historischer Machtwechsel in Myanmar

Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi nach 26 Jahren endlich am Ziel / Spekulationen im Präsidentenwahl

  • Daniel Kestenholz, Bangkok
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In Myanmar hat 26 Jahre nach ihrem überwältigenden und vom Regime später annullierten Wahlsieg von 1990 Aung San Suu Kyi die Führung der neuen Regierung übernommen.

»Ich hätte nie zu träumen gewagt, dass unsere Partei einmal die Regierung bilden wird«, freute sich Khin Maung Myint, Abgeordneter der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) zum Auftakt der historischen Parlamentssitzung am Montag in Myanmar. »Dies jetzt ist wie ein Schock für uns und auch die Welt.«

Der Machtwechsel, an dem Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi nie zweifelte, ist zwei Monate nach dem Erdrutschsieg ihrer NLD in der vormaligen Militärdiktatur Myanmar Wirklichkeit geworden. Dabei stand die Parteiführerin anderthalb Jahrzehnte unter Hausarrest und die herrschende Junta versuchte, die »Lady« mit allen Mitteln zum Schweigen zu bringen.

Doch in den vergangenen fünf Jahren, seit die Militärs auf den Übergang zu einer Zivilregierung mit Wahlen hinarbeiteten, verstand es Suu Kyi, mit größtem politischen Geschick auf die Herrschenden immer genügend Druck auszuüben. Zugleich konnte sie die Militärs in den Öffnungsprozess einbi...


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