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Austeritätspolitik und Ökonomisierung des Hochschulsektors im EU-Raum treiben Studenten wie Universitäten in die Verschuldung. Von Isidor Grim

Die ›Berliner Mauer‹ zwischen Hochschulen und Wirtschaft ist gefallen«, frohlockte die französische Hochschulministerin Valérie Pécresse 2010. Ihre Freude galt der Erschließung der öffentlichen Universitäten für Vermarkter und Manager. Für die betroffenen Universitäten hat das mitunter fatale Folgen. So haben die niederländischen Universitäten mittlerweile 800 Millionen Euro Bankschulden angehäuft, zuzüglich mehrerer hundert Millionen Euro, die für Kreditausfallversicherungen gebunden sind. »Champion« ist die Universität von Amsterdam (UvA) mit Krediten von bald 400 Millionen Euro. Das Geld braucht die UvA, seit der niederländische Staat ihr alle Liegenschaften vermacht hat und sie, wie so manche andere staatliche Einrichtung auch, zur Immobilienspekulantin in eigener Sache wurde.

Eine Premiere für die öffentlichen Hochschulen der EU gab es 2015 in Belgien. Dort ging die Vrije Universiteit Brussel (VUB) als erste Hochschule des Ko...


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