»Das ist Brudermord«

Ukraine: Ruslan Kotsaba verteidigt seinen Aufruf zur Kriegsdienstverweigerung

  • Frank Brendle, Iwano-Frankiwsk
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der ukrainische Kriegsdienstverweigerer Ruslan Kotsaba konnte sich vor dem Gericht in Iwano-Frankiwsk erstmals nach einem Jahr Untersuchungshaft zu den Vorwürfen gegen ihn äußern.

»Ich bin an der Front zum Pazifisten geworden. Ich weiß nicht, ob ich das alles noch einmal machen würde, aber ich bereue es nicht.« So äußerte sich Ruslan Kotsaba am Freitag vor dem Gericht in Iwano-Frankiwsk. Der 49-jährige Ukrainer sitzt unter anderem wegen Behinderung der Tätigkeit der Streitkräfte und »Staatsverrat« in Untersuchungshaft.

Anlass für seine Festnahme im Februar vorigen Jahres war ein Video, in dem er zur allgemeinen Kriegsdienstverweigerung aufrief. Die Anklageschrift hält dem Journalisten außerdem Äußerungen aus Interviews und Reportagen aus dem Donbass vor. Dabei geht es teilweise nur um die Wortwahl, weil Kotsaba die separatistischen Milizen gelegentlich als »Militärs« und den Konflikt als »Bürgerkrieg« bezeichnet, statt, wie politisch gewünscht, von »Terroristen« und »Terrorbekämpfung« zu sprechen. Als »kriminelle Tätigkeit zum Schaden der Verteidigungsfähigkeit der Ukraine« führt die ...


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