Bewegungsmonster oder Demokratieschwalbe?

Über die Pros und Contras einer neuer Bewegungsgründung

Über die Pros und Contras einer neuen europäischen Bewegung diskutierten Chefredakteur Tom Strohschneider und die bewegungsnahe Redakteurin Elsa Koester in einem Beitrag der Montagsausgabe.

Tom Strohschneider sieht in DiEM den Versuch, auf linke Schwäche zu antworten

Zu der Initiative von Yanis Varoufakis, eine europaweite Demokratiebewegung ins Leben zu rufen, kann man viele Fragen haben. Etwa: Was soll den Transmissionsriemen bilden, über den der »Willen der Vielen« in die versteinerten Herzen der Institutionen übertragen werden kann? Eine oft gehörte Frage aber, die an das Projekt adressiert wird, klingt schief: Ist wirklich entscheidend, ob hier und wenn ja woher eine Bewegung »gegründet« wird?

Als im vergangenen Jahr Kita-Mitarbeiterinnen und Lokführer streikten, passierte, was meistens bei Arbeitskämpfen passiert - die veröffentlichte Meinung fiel aus einer Ohnmacht (»überzogene Forderungen!«) in die nächste (»alles Egoisten!«). Dass da Journalisten gegen eigene Interessen einem Affen Zucker gaben, der von klassenpolitischen Fragen nichts wissen will, ist das eine. Sie trugen zur Konstruktion eines »Wir« ge...


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