Vor NPD-Bus geworfen
Potsdam. Ein 25-Jähriger, der sich absichtlich gegen die Motorhaube eines NPD-Wahlkampfbusses geworfen und anschließend falsche Anschuldigungen erhoben hatte, ist am Dienstag wegen Nötigung zu 100 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt worden. Weil er langzeitarbeitslos ist, wurde von einer Geldstrafe abgesehen. Bei dem Vorfall im September 2014 in Potsdam hatte der Berliner NPD-Chef Sebastian Schmidtke am Steuer des Kleintransporters eine Vollbremsung machen müssen. Vor dem Zwischenfall hatte der Angeklagte mit einigen anderen Personen gegen einen Auftritt der neofaschistischen Partei demonstriert. Der 25-Jährige erlitt trotz der Vollbremsung Prellungen an Kopf und Schulter. Durch seinen Anwalt ließ er nun erklären, er habe während des Landtagswahlkampfes den Autokorso der NPD durch die Potsdamer Innenstadt stoppen wollen.
Die Polizei hatte er zwar nicht selbst zur Unfallstelle gerufen. Er hatte den Beamten gegenüber jedoch zunächst behauptet, Schmidtke habe ihn beim Überqueren einer Straße absichtlich angefahren. Erst durch die Befragung von Zeugen ermittelte die Polizei den den richtigen Tathergang. Sein Mandant sehe ein, dass sein Verhalten »so nicht richtig« gewesen sei, erklärte der Anwalt des 25-Jährigen, der 2013 schon einmal zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, damals wegen Betrugs.
Schmidtke hatte an einer NPD-Kundgebung in Potsdam teilgenommen. Der Wahlkampfveranstaltung hatte sich ein Autokonvoi durch die Innenstadt angeschlossen, bei dem es dann zu dem Unfall gekommen war. Der NPD-Chef hat selbst mehrfach vor Gericht gestanden, unter anderem wegen Volksverhetzung. dpa/nd
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