Radmann gibt Beeinflussung vor WM-Vergabe zu

OK-Vize der Fußball-WM 2006 bestätigt versuchte Einflussnahme auf einen Wahlmann - Bestechung sei das trotzdem nicht gewesen

  • Thomas Nowag, Köln
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ein Vertragsentwurf zwischen den Machern der WM 2006 und Jack Warner diente der Absicherung von Stimmen unmittelbar vor der Turniervergabe. Das räumte Fedor Radmann nun ein.

Ob Bestechung oder Täuschung - mit dem explosiven vor einigen Wochen aufgetauchten, von Franz Beckenbauer unterschriebenen Dokument wollten die Macher der Fußball-WM 2006 den zwielichtigen FIFA-Funktionär Jack Warner nur vier Tage vor der Turniervergabe noch unmittelbar beeinflussen. »Wir wollten verhindern, dass er gegen uns arbeitet. Wir wollten verhindern, dass er andere Wahlmänner beeinflusst, auch gegen uns zu stimmen«, sagte der frühere OK-Vizepräsident Fedor Radmann am Donnerstag. Er bestand dabei jedoch auf der Feststellung: »Bestechung war das keinesfalls. Es wurde ja nie umgesetzt.«

Der Druck auf Franz Beckenbauer steigt damit noch einmal enorm. Der OK-Chef hatte den Vertragsentwurf vier Tage vor der Abstimmung im Juli 2000 angeblich »blind« unterschrieben. Er sprach im November 2015 von einem »Entwicklungshilfepaket mit Ticketing-Möglichkeit« für Warners Kontinentalverband CONCACAF. Schließlich gebe es nur wenige Fußballplätz...


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