Deutschland als kostenloses Extra-Blatt für Geflüchtete

Arabischsprachige »Abwab« will bundesweit erste Flüchtlingszeitung sein / Blatt soll monatlich erscheinen und über Werbung finanziert werden / Kommunikationswissenschaftler: Kann Beitrag zur Integration leisten

  • Jonas-Erik Schmidt, dpa
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der Anstoß kam aus der Wirtschaft - für die Telekommunikations- und Geldtransferbranche sind Geflüchtete eine interessante Zielgruppe. Der Chefredakteur von »Abwab« sieht vor allem einen Auftrag: Deutschland erklären

Ramy Al-Asheqs Laptop will nicht so, wie er will. Er möchte eine Karikatur zeigen, für die nächste Ausgabe seiner Zeitung. Aber der Computer hängt. Er lädt und lädt und lädt, bevor das Bild endlich auftaucht. Al-Asheq kommentiert es recht trocken: »Das ist ein Laptop für Flüchtlinge«, sagt der 26-Jährige. Er lacht.

Der Neu-Kölner Ramy Al-Asheq hat ein gutes Gespür dafür, wie die Diskussion über Flüchtlinge in Deutschland gerade läuft, wie sie von den Flüchtlingen selbst wahrgenommen wird und worüber man auch mal einen Witz machen kann. Der syrisch-palästinensische Journalist ist Chefredakteur von »Abwab«, einer bundesweiten arabischsprachigen Zeitung für Flüchtlinge. Die Herausgeber betrachten sie als einzige dieser Art in Deutschland.

»Wir wollen einen eigenen Blick auf die Ereignisse haben«, erklärt Al-Asheq. Er sitzt in seiner Wohnung in einem Kölner Hochhausbau. In der Ecke steht ein Globus, auf dem Schreibtisch liegt ein...


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