Komponierender Weltbürger

Zum 90. des ungarischen Komponisten György Kurtag

  • Stefan Amzoll
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Pierre Boulez ist 90 geworden, leider nicht älter. Friedrich Cerha, Doyen der österreichischen Neuen Musik, wurde am Mittwoch ebenso alt und scheint noch viel vorzuhaben. Desgleichen der unverwüstliche György Kurtag, der nach Kodaly und Bartok und neben György Ligeti zu den Großen der ungarischen Gegenwartsmusik gezählt werden darf. Er, 1926 im rumänischen Lugoj geboren, gilt überdies als bedeutender Vertreter moderner Musik in Mittel/Ost-Europa. Seine eigentliche Domäne, die Kammermusik - Kurtag schrieb auch zahlreiche orchestrale und Konzertwerke - erschloss sich ihm seit den Studien an der Budapester Musikakademie. 1957/58 führten ihn Studienaufenthalte nach Paris, wo er Kurse bei Darius Milhaud und Olivier Messiaen besuchte und Gelegenheit hatte, erste bedeutende Werk von Karl-Heinz Stockhausen und György Ligeti zu hören. Anders als sein Landsmann Ligeti, der nach dem Budapester Aufstand 1956 sein Land verließ, blieb Kurtag in Unga...


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