Gullivers Leiden

Die Situation der Bauarbeiter, die in Katar die WM-Stadien 2022 errichten, hat sich nur punktuell verbessert

  • Tom Mustroph, Doha
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Für seinen Job als Baggerführer auf einer WM-Baustelle in Katar hat der Philippino Gulliver Vermittlungsgebühren gezahlt. Seine Lage und die seiner Kollegen bleibt schwierig.

Steine knirschen, Beton bricht auseinander, wenn im Prüfungszentrum der Firma Acts (Advanced Construction Technology Services) im Industrial Area in Katars Hauptstadt Doha acht Kilogramm schwere Betonwürfel in Pressen gesteckt und auf Haltbarkeit getestet werden. Staub wirbelt durch die Luft, denn nicht jeder Würfel hält dem Druck stand. Vorher werden sie zudem mehrere Tage lang in Wasser gelegt, damit auch die Alltagstauglichkeit getestet wird. Steine für das Infrastrukturprojekt der »Goldenen Linie« der Metro, die das WM-Stadion Al Khalifa mit dem Flughafen und der Innenstadt verbinden wird, werden hier geprüft. Auch Bauelemente für »Midmac«, Hauptvertragspartner für den Umbau des Khalifa Stadions selbst.

Gut, dass getestet wird, um die optimale Betonmischung herauszufinden. Schlecht, dass auch die Arbeiter hier einem Belastungstest unterzogen werden. »Die Arbeit ist hart«, erzählt Harry aus Kenia. Körperlich anstrengend ist es,...


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