Schlaflos in Rostow am Don

Gestrandet im Flughafen wegen Schneesturms

  • Ulrich Heyden
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Draußen war es stockdunkel. Der Himmel hatte sich zugezogen. Es schneite in dicken Flocken. Durch die große Scheibe im Wartesaal des Flughafens Rostow am Don waren nur die gelben, im schnellen Takt blinkenden Lampen der Schneeräumfahrzeuge auf der Landebahn zu sehen.

Es war acht Uhr abends und ich stand mit etwa 100 Passagieren am Gate 2. Doch das Abfertigungspersonal für den Aeroflot-Flug nach Moskau kam nicht. Ich dachte an mein Bett in Moskau und Ruhe nach einer anstrengenden Recherchereise in Südrussland. Doch mein Bett sollte ich erst in 15 Stunden wiedersehen.

Niemand wusste, was eigentlich los war. Doch die wartenden Passagiere, fast alles Russen, blieben ruhig. Es gab keine Schreie und Verwünschungen, noch nicht mal leise Flüche. Die Leute warteten einfach nur geduldig. Diese Ruhe war ansteckend. Noch nicht mal ein Funken zivilgesellschaftlichen Aufbegehrens kam in mir auf.

Die Umstehenden mit denen ich mich unte...


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