Der Alltagsstress des Superhelden

Finanzielle Sorgen, politische Ängste: Der Comic «Der Realist» von Asaf Hanuka zeigt ein Panoptikum des modernen Israel

  • Jonas Engelmann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Comics waren für mich immer der Schlüssel, meine eigene Identität zu verstehen. Ich lebte in Israel, hatte aber einen versteckten arabischen Hintergrund. Ich bin Jude, aber glaube nicht an Gott. Superhelden haben immer eine geheime Identität, das ist es, was den Zauber ausmacht«, beschreibt Asaf Hanuka die Faszination, die das Medium Comic auf ihn als Jugendlichen ausgeübt hat. Diese Superheldencomics aufzutreiben, dürfte für den 1974 geborenen Asaf und seinen Zwillingsbruder Tomer nicht einfach gewesen sein, denn eine Comictradition hat Israel erst in den letzten beiden Jahrzehnten entwickelt. Trotz vereinzelter Versuche, hebräische Ausgaben der »X-Men« oder von »Tim und Struppi« zu etablieren, blieb der Comic lange ein Medium für Außenseiter - wie gemacht für Asaf und Tomer Hanuka, die mit ihrem Familienhintergrund (aus Irak eingewanderte Juden, ein arabischsprechendes Elternhaus) als Mizrachim mit Ausgrenzungen im Alltag umzugehen h...


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