Politische Blockade in Sewastopol

Zwei Jahre nach der Kundgebung für Russland erbitterter Streit um Entwicklungsrichtung

  • Denis Trubetskoy, Kiew
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Flottenstadt Sewastopol auf der Krim sollte zur russischen Vorzeigestadt werden. Doch es herrscht Chaos - eine erbitterte politische Auseinandersetzung innerhalb der Regierungspartei.

Wer am 23. Februar 2014 im Zentrum von Sewastopol war, erlebte etwas Historisches. Etwa 25 000 Menschen demonstrierten an diesem Tag fast ausschließlich mit russischen Fahnen, um ihre Unzufriedenheit mit politischen Entwicklungen in Kiew zu zeigen. Das war genau der Moment, der endgültig den Ausschlag für die gesamte Krim-Krise gab. Wolodymyr Jazuba, ukrainischer Gouverneur der Flottenstadt, trat gleich am nächsten Morgen zurück. Ab sofort hatte Alexej Tschaly die ganze Macht: Gebürtiger Sewastopoler, russischer Großunternehmer - und schon damals russischer Staatsbürger.

Nach dem umstrittenen Beitritt zu Russland hatten die meisten Krim-Bewohner allgemein sehr große Erwartungen. Nirgendwo waren die Hoffnungen aber so groß wie in der »russischsten Stadt der Welt«, wie viele Sewastopoler ihre Stadt nennen. Das überrascht nicht: Als Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte und mit großer Geschichte im Hintergrund spielte Sewastopol für ...


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