Das Gold aus dem Meer

Viele Männer aus dem türkischen Bodrum ernährten einst ihre Familien mit dem gefährlichen Tauchen nach Schwämmen. Heute ist es eine Touristenattraktion

  • Horst Schwartz
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Musafa hatte Glück. Der frühere Schwammtaucher aus der türkischen Stadt Bodrum blieb in seinen aktiven Jahren, in denen er in der türkischen Ägäis nach Badeschwämmen tauchte, von Tauchunfällen verschont. Acht Jahre lang stieg er mit einem Kompressor 70 bis 90 Meter in die Tiefe der Ägäis. Noch Anfang der 80er Jahre lebten fast alle Familien in Bodrum vom »Gold aus dem Meer«, und entsprechend viele Männer, die humpelten oder gar im Rollstuhl saßen, bevölkerten die Gassen. Denn das Tauchen nach den Schwämmen war ein höchst gefährlicher Beruf. Ganz gleich, ob sie sich, wie früher, ganz ohne Schutz und Hilfsmittel und mit nur einem tiefen Atemzug in die Tiefe wagten oder später mit Taucheranzug, Maske und Atmungsschlauch: Zu schnelles Auftauchen rief irreparable Schäden hervor, nicht wenige bezahlten den Job mit dem Leben.

Wer mehr über die Geschichte der Schwammtaucher erfahren will, geht am besten ins Museum. Das 2011 eröffnete Unte...


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