Gedenken auf dem Weg des Protestes von 2011

Vor einem Jahr wurde der liberale russische Oppositionspolitiker Boris Nemzow erschossen

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Eine Gedenkminute im Parlament gab es nicht, doch auf russischen Straßen wird des vor Jahresfrist ermordeten Oppositionellen Boris Nemzow gedacht.

St. Petersburg, die Großstädte an der Wolga und im Ural und vor allem Moskau waren die Hochburgen der Proteste nach den nicht ganz lupenreinen Parlamentswahlen 2011. An diesem Samstag wollen die Menschen dort erneut auf die Straße gehen. Es ist der erste Jahrestag des Mordes an Oppositionsführer Boris Nemzow. Die Strecke in Moskau, wo die meisten Teilnehmer erwartet werden, sei ein Kompromiss, sagt Oppositionspolitiker Ilja Jaschin. Auch weil sie in Teilen identisch sei mit dem Weg, auf dem die Demonstranten 2011 mit Nemzow an der Spitze marschierten, habe man die von der Moskauer Stadtregierung vorgeschlagene Route akzeptiert.

Um die Brücke über die Moskwa, auf der Nemzow am Abend des 27. Februar erschossen wurde, muss der Zug allerdings einen weiten Bogen machen. Man dürfe die Menschen nicht gefährden, alternativ habe ein Verbot des Marsches gedroht. Offenbar fürchten die Stadtoberen ein neues Meer von Blumen und Kerzen in Sicht...


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