Der zähe Kampf des Harry Wörz

Eine sechsstellige Entschädigung soll den jahrelangen Streit um einen Justizirrtum beenden

  • Susanne Kupke, Pforzheim
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Zähes Ringen im Entschädigungsstreit um einen der spektakulärsten Justizirrtümer: Der Staat macht Harry Wörz ein neues Angebot. Ob es reicht zum Ausgleich für ein von der Justiz verpfuschtes Leben?

»Harry Wörz«, flüstert die Tischnachbarin ihrem Gegenüber zu. Sie dreht sich um und grüßt. Harry Wörz lächelt zurück. Er ist zu einem Promi geworden. Dabei will er in dem Café in Pforzheims City am liebsten nur in Ruhe sitzen. Doch der 49-Jährige steht für einen spektakulären Justizirrtum. Das bewegt. Sein normales Leben endete vor zwei Jahrzehnten. Seitdem führt er einen zähen Kampf mit der Justiz.

Sechs Jahre nach seiner Rehabilitierung durch das höchste deutsche Strafgericht streitet Harry Wörz mit dem Land Baden-Württemberg noch immer über eine angemessene Entschädigung. Anfang Januar hat der Staat ein neues Angebot gemacht. Über die Höhe hüllen sich beide Seiten noch in Schweigen. Die sechsstellige Einmalzahlung ist zumindest aus Sicht der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe geeignet, »eine endgültige und umfassende Einigung zu erzielen«. Ob es auch reicht, ein verpfuschtes Leben wieder in geordnete Bahnen zu bringen?

Da...


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