»Wir haben die Angst abgeschüttelt«

Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú über die Fortschritte in Guatemalas Justiz bei der Verbrechensaufklärung

Rigoberta Menchú Tum, wurde 1959 in Chimel als Tochter eines linken Bauern geboren, ging auf eine Klosterschule und engagierte sich später im Komitee für Bauerneinheit (CUC). 1992 erhielt sie den Friedensnobelpreis und 2007 kandidierte sie für das Amt der Präsidentin Guatemalas. Da erhielt sie jedoch nur drei Prozent der Stimmen. Über die juristische Aufarbeitung des Bürgerkriegs sprach mit ihr für »nd« Knut Henkel.

In Guatemala sorgt die Justiz derzeit für Schlagzeilen. Sepur Zarco, der Prozess wegen sexueller Versklavung von 15 indigenen Frauen, endete mit einem Schuldspruch für die beiden Angeklagten. Was bedeutet das für die Zukunft des Landes und für die Frauen in Guatemala?

Das Urteil ist historisch und ein großer Schritt für die Frauen und alle Opfer. Guatemala hat Fortschritte gemacht bei der Verfolgung von Menschenrechtsverbrechen. Heute wird mit wissenschaftlichen Methoden recherchiert, heute gibt es spezialisierte Gerichtshöfe für besonders riskante und brisante Fälle (Tribunales de Mayor Riesgo) und die Prozesse, die derzeit verhandelt werden oder vorbereitet werden, haben historische Relevanz. Das gilt für die erneut aufgeschobene Revision des Prozesses gegen Ex-Diktator Efraín Ríos Montt, den Korruptionsprozess gegen Ex-Präsident Otto Pérez Molina und den Creompaz-Prozess gegen 18 Ex-Militärs, der noch aussteht. Aber eben auch f...


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