Eine europäische Lösung oder keine

Die österreichische Grünen-Politikerin Ulrike Lunacek sieht in nationalen Alleingängen die Ursache für das bisherige Versagen in der Flüchtlingsfrage

  • Ulrike Lunacek
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Flüchtlingsfrage ist zu einem Lackmustest für den europäischen Einigungsprozess geworden - an den Antworten auf diese Frage wird sich die Zukunft und vor allem der Integrationsgrad der EU entscheiden. Eine aktuelle EU-weite Umfrage der Bertelsmann-Stiftung zeigt, dass eine große Mehrheit (79 Prozent) der EU-Bevölkerung für eine gemeinsame Lösung und eine faire Verteilung von Flüchtlingen sowie der damit einhergehenden finanziellen und integrationspolitischen Belastungen eintritt. Sogar in Ländern wie Polen, Tschechien, Bulgarien oder Rumänien befürwortet eine Mehrheit dies.

Doch das Gegenteil passiert: Erst wenige Hundert Personen von den beschlossenen 160 000 Flüchtlingen sind nach dem vereinbarten Schlüssel aus Italien und Griechenland verteilt worden. Angeführt von Einpeitschern wie dem ungarischen Premier Orbán und den Regierungen der anderen Višegrad-Staaten wurde anstatt eines Dominoeffekts bei der gerechten Verteilung v...


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