Existenz steht an erster Stelle

Ausstellung »Ich bin hier und ich lebe« zeigt Porträts junger wohnungsloser Menschen in Berlin

  • Johanna Treblin
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ziel eines Fotoprojektes mit jungen Obdachlosen war es, ihnen eine Stimme zu geben. Bei der Ausstellungseröffnung sprachen sie sogar vor Publikum.

Weißes Hemd, hochgeschlossener Kragen, verdeckte Knopfleiste. Blonde Haare, frisch gewaschen und gekämmt. Der junge Mann sitzt auf einem Stuhl auf der Empore der Zionskirche in Mitte, hinter ihm eine Ausstellungsfläche mit Fotos und Texten. Kuba nennt er sich und kommt aus Polen. Auch so kann Wohnungslosigkeit aussehen.

»In Warschau hatte ich ein ganz normales Leben mit Wohnung und Arbeit und Liebe«, erzählt er. Dann trennte er sich von seinem Partner, verlor seinen Job, seine Wohnung. Plötzlich saß er auf der Straße. Er schlief meistens am Hauptbahnhof. Dort traf er eines Tages auf Obdachlose, die erzählten, dass man in Deutschland ganz gut vom Flaschensammeln leben könne. Per Anhalter reisten sie nach Berlin. Auch hier schlief Kuba zunächst am Hauptbahnhof. In der Bahnhofsmission sah er eines Tages einen polnischsprachigen Flyer. Der war von der Kontaktstelle Klik, einer Anlaufstelle für Jugendliche und junge Erwachsene in Krisen. »Ic...


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