Voller Kälte

Jussi Adler-Olsens »Erbarmen« im Kriminaltheater

  • Lucía Tirado
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Frau erleidet mehrfach fürchterlichen Druck. Niemand sucht nach der Verzweifelten, während ihr Entführer sie in einer Druckkammer quält. Er will sie töten, nimmt sich Jahre Zeit dafür. Sie schreit, wütet, wimmert. Aber sie ist stark, kämpft darum, den Verstand nicht zu verlieren. In der Darbietung von Wolfgang Rumpf bleibt ihr Verhalten ohne Hysterie.

Der erfahrene Regisseur inszenierte »Erbarmen« nach dem Psychothriller des dänischen Autors Jussi Adler-Olsen im Kriminaltheater als Berliner Erstaufführung rational, ohne Sensationsmache. Zum einen ist das ohnehin nicht sein Stil, zum anderen lässt einen schon die Geschichte voller Kälte schauern. Kristin Schulze zeigt in der Rolle der Isolierten in der für Zuschauer zeitweise offenen Kammer Ausdrucksstärke. Versperren Wände die Sicht, ist die Bühne ein Keller des Kopenhagener Polizeipräsidiums. Gut erdacht von Manfred Bitterlich und Mirjam Kastner. Kalt, abweisend.

In der ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.