Spiel und Anspielung

Kerstin Hensel: Poesie beginnt, wo nichts mehr fest verankert ist

Schon im Titel ihres Essaybandes aus dem vorletzten Jahr tauchte das Wort auf, Spiel. »Das verspielte Papier« - Kerstin Hensel legte darin ihre ästhetischen Grundüberzeugungen dar. Gedichte, heißt es da u.a., müssten Geheimnisse beinhalten und darüber hinaus für Überraschung und Irritation sorgen, für »Erschütterung«. Was freilich nur dann gelingen könne, wenn die Texte über eine »eigene unverwechselbare Sprache« verfügen.

Kerstin Hensel: Schleuderfigur. Gedichte.
Luchterhand. 136 S., geb., 17,99 €.

Dann nämlich - wenn mit den Signifikanten und Signifikaten gespielt wird, wenn nichts mehr vermeintlich fest und fix verankert ist - beginnt erst die Poesie. Kalauer und Schüttelreime eingeschlossen, sind sie doch so etwas wie »Frischeduschen«. Die Probe aufs Exempel kann der Leser nun im neuen Lyrikband machen. Dabei vermisst Kerstin Hensel ...



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